Performing Narratives: The Aesthetics of Terror(ism) & Resistance on 21st Century Arab Stages (WT)
Betreuung: Prof. Dr. Alexandra Portmann, N.N
Bislang beschreibt das 21. Jahrhundert eine Zeit, die von Unruhen und Umbrüchen in der arabischen Welt geprägt ist. Beginnend mit den Ereignissen des 11. Septembers 2001 wurde die arabische Welt zunehmend mit der sozio-politischen Frage nach Identität und Zugehörigkeit konfrontiert und erneut zum Objekt des Othering gemacht – einem Prozess der Fremdmarkierung, der vor allem vom Westen ausgeht. Betrachtet man die Jahre von den 2000ern bis in die frühen 2020er im Lichte des Konzepts des Orientalismus nach Edward Said, lässt sich eine Wiederbelebung westlicher Othering-Diskurse gegenüber der arabischen Welt feststellen – mit einer Verschiebung der Wahrnehmung vom sogenannten „exotischen Araber“ hin zum „gefährlichen Araber“ (Said 1978). In den 2000er- und 2010er-Jahren zeigen diesbezüglich zahlreiche westliche Medienberichte und Filmproduktionen diese zugeschriebene Stereotypisierung, wobei der «arabische Körper» speziell als Terrorist dargestellt wird. Durch Hollywood-Blockbuster und Erfolgsserien wie Jarhead (2005), Homeland (2011), Zero Dark Thirty (2012), American Sniper (2014), 13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi (2016) und viele andere wurde das US-amerikanische Narrativ des Arabers als Terrorist unkritisch in den film- und darstellenden Künsten verankert. Die Dissertation wird hierbei auf die Forschungsfragen eingegangen: Inwieweit dient der «arabische Körper» als Narrativ für die Darstellung von Widerstand oder Terrorismus auf den Bühnen des 21. Jahrhunderts und welche Narrative werden verhandelt, um eine Ästhetik der politischen Gewalt zu schaffen, die in die Theaterpraxis der arabischen Welt eingeschrieben wird? Das Dissertationsprojekt untersucht unterschiedliche performative Narrative und Ästhetiken von Terrorismus und Widerstand sowie die Zuschreibung dieser komplexen Kategorien auf den «arabischen Körper» auf zeitgenössischen Bühnen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Inszenierungen von Theaterproduktionen auf Festivals und Koproduktionen, vorwiegend aus der MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika), die daraufhin analysiert werden, wie politische Gewalt auf der Bühne verhandelt und mit dem Arabischen assoziiert wird.