Institut für Theaterwissenschaft

Team

Dr. des. Johanna Hilari

Assistenz

Telefon
+41 31 684 51 24
E-Mail
johanna.hilari@unibe.ch
Büro
Büro 184, 1. Stock
Postadresse
Universität Bern
Institut für Theaterwissenschaft
Mittelstrasse 43
3012 Bern
Sprechstunde
nach Vereinbarung

Forschungsschwerpunkte

  • Tanzhistoriografie 
  • Tanz und Film 
  • Zeitgenössischer Tanz und Performance 
  • Ballett und Industrialisierung 
  • Theater- und Tanzvermittlung 
  • Tanzdramaturgie 

Johanna Hilari (*1989), wuchs zweisprachig in Bolivien auf und siedelte nach ihrem Schulabschluss über in die Schweiz. Sie studierte im B.A. von 2008 bis 2012 Tanz- und Theaterwissenschaft und Germanistik den Universitäten Bern und Paris 8. 2016 schloss sie ihren M.A. in Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Tanzwissenschaft und World Arts mit der Arbeit «Balletttanzende Miniaturen – Multiplizierter Serpentinentanz. Intermediale Beziehungen zwischen Tanz und Frühem Film» ab. Während ihres Masterstudiums war sie Tutorin und Hilfsassistentin von Prof. Dr. Christina Thurner. Seit Januar 2017 ist sie Assistentin und Doktorandin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, wo sie im Bereich der Tanzwissenschaft forscht und in der Lehre tätig ist. Sie ist zudem zuständige Fachkoordinatorin für das Swiss European Mobility Programm (kurz SEMP), ehemals ERASMUS. Johanna Hilari verfolgt ein Dissertationsprojekt mit dem Arbeitstitel «Expanded Cinema – Expanded Choreography. Choreografische Verfahren der Erweiterung». Sie untersucht darin choreografische Verfahren der Erweiterung, die sich innerhalb des intermedialen Gefüges von Tanz und Film verorten lassen und geht dabei exemplarisch anhand dreier zeitgenössischer Videoinstallationen vor. Das Projekt wird von Prof. Dr. Christina Thurner (Erstgutachterin) und Prof. Dr. Barbara Büscher (Zweitgutachterin) betreut. In ihrer wissenschaftlichen und lehrenden Tätigkeit setzt sie Schwerpunkte auf Tanzhistoriografie, Tanz und Film, zeitgenössischen Tanz und Performance, Ballett und Industrialisierung, Theater- und Tanzvermittlung sowie Tanzdramaturgie. Während und direkt nach ihrem M.A. Abschluss sammelte Johanna Hilari Erfahrungen als Produktionsleiterin, künstlerische Assistentin, Archivmitarbeiterin und Kuratorin. Seit 2013 arbeitet sie als freischaffende Dramaturgin vor allem im Bereich des zeitgenössischen Tanzes. Langjährige Zusammenarbeiten bestehen bzw. bestanden mit Anna Anderegg (seit 2017), der Cie. Trop cher to share (seit 2018) und Emma Murray (2013-2018). Während sich die Arbeiten von Anna Anderegg sowohl Grenzen des Digitalen und Präsentischen als auch Formate jenseits der frontal ausgerichteten Bühne ausloten, beschäftigen sich die Arbeiten der Cie. Trop cher to share besonders mit identitätskonstituierenden sowie identitätspolitischen Themen. Als Dramaturgin und/oder Oeil Exterieur arbeitet(e) sie ferner u.a. mit Omar Ghayatt, Cosima Grand, Manuela Imperatori, Pol Pi und Miriam Coretta Schulte zusammen. 

 

Hilari, Johanna: Gesten für die Konstruktion von Wirklichkeiten. Kontextualisierung und Vermittlung am Beispiel von Jeden Gest und auawirleben. In: Hochholdinger-Reiterer, Beate; Portmann, Alexandra (Hg.): Festival als Innovationsmotor. Forschungen zum Gegenwartstheater Bd. 4. Berlin 2020. S. 109-117. 

Hilari, Johanna: Stille Körper und bewegte Räume. Eine Retrospektive auf Christoph Oertlis Videoarbeiten. In: Ines Goldbach, Kunsthaus Baselland (Hg.): Christoph Oertli, Ausstellungskatalog Kunsthaus Baselland. Wien 2020. S. 32-36. 

Hilari, Johanna: Der Tanz ist vor eine doppelte Herausforderung gestellt. Auf: Reso, Themen, https://www.reso.ch/de/uid-42e969f0/uid-7a2b8625, 2019. 

Baumgartner, Lucia; Hilari, Johanna; Moffa, Irene; Lötscher, Nathalie: Tanz ist… La danse c’est… Ein Kartenset zur Tanzvermittlung und Aufführungsbeschreibung. Bern 2016. 

Hilari, Johanna: Das Spiel mit der neoliberalen Marktlogik. Ein Gespräch mit Martin Schick (Schick/Germaud/Pavillon) zu X Minutes. Durational Comedy. In: Hochholdinger-Reiterer, Beate; Boesch, Géraldine (Hg.): Spielwiesen des Globalen. Forschungen zum Gegenwartstheater Bd. 2. Berlin 2016. S. 81–86. 

Hilari, Johanna: The Politics of Folk Dances. In: Beyer, Theresa; Burkhalter, Thomas; Liechti, Hannes (Hg.): Seismographic Sounds. Visions of a New World. Bern 2015. S. 307–308. 

Expanded Choreography – Expanded Cinema 

Choreografische Verfahren der Erweiterung (AT)  

Das Dissertationsprojet untersucht choreografische Verfahren der Erweiterung, die sich innerhalb des intermedialen Gefüges von Tanz und Film verorten lassen. In Anlehnung an die Begriffe ‹expanded choreography› und ‹expanded cinema› werden drei choreografische Videoinstallationen in Bezug auf raum-zeitliche Anordnungen, die Formatierung des künstlerischen Materials sowie dessen Relation zu tanzhistoriografischen Praktiken analysiert. 

Während im Diskurs zum zeitgenössischen Tanz ‹expanded choreography› als Erweiterung von spezifischen Paradigmen im westlichen Bühnentanz verhandelt wird, nimmt dieser nur selten Bezug auf den Begriff ‹expanded cinema› (Eiermann 2009, Leon 2019, Maar 2019). Allerdings fungiert erstens das intermediale Gefüge des künstlerischen Tanzes als historisches Experimentierfeld für jeweils neue Medien (Büscher 2002) und zweitens verortet sich innerhalb der Experimentarfilmpraxis der 1960er Jahre auch eine Erweiterung des Choreografiebegriffs (Ploebst 2011). Entsprechend stellen sich folgende Fragen: Wie manifestieren sich filmische Verfahren als Erweiterung von choreografischen Verfahren? Inwiefern erweitert das Format eine filmisch-choreografische Arbeit? In welcher Relation stehen Verfahren der Abstraktion und Konkretion zu choreografisch-historiografischen Praktiken? 

Grundlegend für die theoretische Rahmung sind die Begriffe: Dispositiv (Wehren 2016), Format (Turquety 2019) und Abstraktion/Konkretion (Büscher 2002). Durch die Analyse der Fallbeispiele innerhalb dieses theoretischen Kontexts, kann in eine transhistorische Perspektive eingenommen werden. Im ersten Kapitel veranschaulicht das Beispiel Perception Unfolds. Looking at Deborah Hay’s Dance (Deborah Hay 2014) das Gefüge von Choreografie, Körper, Projektion und Publikum. Das ‹heterogene Ensemble› einzelner Elemente sowie deren Verhältnisse zueinander wird durch den in der Tanzwissenschaft an Konjunktur gewinnenden Dispositivbegriff beleuchtet (Wehren 2016), welcher dem ‹medialen Dispositiv› aus der Film- und Medienwissenschaft gegenübergestellt wird (Baudry 1975, Büscher 2002). Work/Travail/Arbeid – An installation by Eric de Kuyper (Rosas / Eric de Kuyper 2018) ist eine Installation und Dokumentation einer choreografischen Arbeit im Museum, die wiederum auf einer Bühnenproduktion basiert. Im zweiten Kapitel wird daher der Formatbegriff, welcher institutionalisierte Standardisierungprozesse von künstlerischen Arbeiten hervorhebt (Turquety 2019), in Bezug auf Erweiterungspraktiken produktiv gemacht. Im dritten Kapitel werden diese in Bezug zur historiografischen und choreografischen Praxis der Abstraktion und Konkretion diskutiert (Büscher 2002). Mit Rückgriff auf die Videoinstallation Beware of imitations! (La Ribot 2014) wird gefragt, inwiefern das gefilmte Material ein historisches choreografisches Verfahren sowohl abstrahiert und konkretisiert als auch dokumentiert. 

Die Dissertation soll einen historisch fundierten Beitrag zu Erweiterungspraktiken von filmisch-choreografischen Arbeiten leisten, um intermediale Phänomene, die nicht unter einem engen Tanzbegriff subsumiert werden können, in die Tanzgeschichte zu inkludieren. In diesem Sinne versteht sie sich auch als eine Erweiterung der interdisziplinären Forschung zu Tanz und Film. 

Hilari, Johanna: Der Tanz ist vor eine doppelte Herausforderung gestellt. Auf: Reso, Themen, https://www.reso.ch/de/uid-42e969f0/uid-7a2b8625, 2019. 

Link: https://www.reso.ch/de/uid-42e969f0/uid-7a2b8625  

Hilari, Johanna: Das Spiel mit der neoliberalen Marktlogik. Ein Gespräch mit Martin Schick (Schick/Germaud/Pavillon) zu X Minutes. Durational Comedy. In: Hochholdinger-Reiterer, Beate; Boesch, Géraldine (Hg.): Spielwiesen des Globalen. Forschungen zum Gegenwartstheater Bd. 2. Berlin 2016. S. 81–86. 

Link: https://bop.unibe.ch/itwid/article/view/2913/4311  

Hilari, Johanna: The Politics of Folk Dances. In: Beyer, Theresa; Burkhalter, Thomas; Liechti, Hannes (Hg.): Seismographic Sounds. Visions of a New World. Bern 2015. S. 307–308. 

Link: https://norient.com/video/ana-tijoux-3/ 

 

Universitäre Aktivitäten 

  • Mittelbauvereinigung der Universität Bern (mvub) 

Ausseruniversitäre Aktivitäten

  • Gesellschaft für Tanzforschung (GTF) 
  • Gesellschaft für Theaterwissenschaft (GTW) 
  • AG Theaterhistoriografie der GTW  
  • freischaffende Dramaturgin (seit 2013), Zusammenarbeiten u.a. mit Anna Anderegg, Pol Pi, Nina Willimann und Aldir Polymeris