Forschungsschwerpunkte

  • Gegenwartstheater
  • Gender/Queer Studies
  • Queer-feministische Theorie
  • Autofiktion in Literatur und Theater
  • Queerer Aktivismus im Gegenwartstheater
  • Performancekunst
  • Kritische Heteronormativitätsforschung

Louisa Michaela Behr lebt und arbeitet in Zürich. Sie absolvierte ihren Bachelor in den Fächern Kunstgeschichte und Theater- und Medienwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie für ein Auslandssemester an der Università degli Studi di Siena. Darauf folgte ein Masterstudium in Curatorial Studies an der Goethe-Universität und der Hochschule für Bildende Künste–Städelschule, beides in Frankfurt am Main. Seit August 2025 ist Behr Doktorandin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern.

In den letzten Jahren hat Behr in verschiedenen Positionen für Kunstinstitutionen wie das Kunstpalais Erlangen, die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, die Kunsthalle Portikus, die Kunsthalle Basel sowie das Migros Museum für Gegenwartskunst gearbeitet. Darüber hinaus ist sie als freiberufliche Autorin, Kuratorin und Produzentin für Performanceprojekte tätig. Behrs Texte sind in verschiedenen Print- und Online-Medien erschienen, darunter Kunstbulletin, gallerytalk.net, SchirnMAG und art kaleidoscope. Sie schreibt regelmäßig für Künstler*innen- und Ausstellungspublikationen und hat kürzlich zusammen mit Regisseurin Ayla Pierrot Arendt die Publikation DEATH IN PEACE – Features herausgegeben. In ihrer Funktion als Kuratorin hat Behr Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, der Schweiz und Italien organisiert. Ihre Erfahrungen als Produzentin für Performanceprojekte – wie beispielsweise im Haus der Statistik Berlin, dem Künstler*innenhaus Mousonturm oder dem Frankfurt LAB, beide in Frankfurt am Main – haben ihren kuratorischen Ansatz geprägt, bildende und darstellende Kunst zu verbinden. Ausserdem veröffentlicht sie als Mitbegründerin des Vereins Q.U.I.C.H.E. – Verein für Kulturreflexion anekdotische Texte und veranstaltet mit dem queeren Schreibkollektiv Lesungen und andere Veranstaltungsformate in Kulturinstitutionen in Basel und darüber hinaus.

Zentral in Behrs wissenschaftlicher Praxis ist das Zusammenspiel von künstlerischer Produktion und theoretischer Auseinandersetzung, sowie die transdisziplinäre Forschung zwischen Theaterwissenschaft, Gender Studies und Queer Theory. Inhaltlich ist sie besonders auf künstlerische Strategien der Sichtbarmachung von marginalisierten Körpern fokussiert. Aktuell forscht sie zu queer-feministischen Inszenierungen im deutschsprachigen Gegenwartstheater und ihrem Potenzial bestehende Machtverhältnisse zu dekonstruieren.

Ein Mittel zur Dekonstruktion von Machtverhältnissen? Ästhetische und methodische Strategien des Queerfeminismus im deutschsprachigen Gegenwartstheater

Erstbetreuung: Prof. Christina Thurner (Institut für Theaterwissenschaft, Universität Bern)
Zweitbetreuung: Prof. Jenny Schrödl (Institut für Theaterwissenschaft, Freie Universität Berlin)

Vor dem Hintergrund erstarkender rechter Diskurse zeichnen sich aktuelle Tendenzen im deutschsprachigen Gegenwartstheater durch die Verhandlung gesellschaftspolitischer Themen aus. Die Reflexion sozialwissenschaftlicher Thesen verknüpft mit der Repräsentation gesellschaftlicher Realität ist eine immer häufiger wahrzunehmende Erzählstrategie im Theater – genauso wie die Neu-Interpretation historischer Literaturgrundlagen aus heutigem Blick. Mein an der transdisziplinären Schnittstelle von Theaterwissenschaft, Queer Studies und Literaturwissenschaft angesiedeltes Forschungsprojekt betrachtet das Phänomen durch eine queer-feministische Linse.

Ausgehend von Fallbeispielen strebe ich danach, darzulegen, inwiefern auf historisch-feministischen Texten basierende, queer-feministische Inszenierungen gesellschaftspolitische Realität mit ästhetischen Mitteln verhandeln. Das Gegenwartstheater als Ort der Erkenntnis, der Veränderung und der intersektionalen Bedeutungsproduktion birgt das Potenzial, Sichtbarkeit für marginalisierte Identitäten zu schaffen und hegemoniale Blickregime zu hinterfragen. Dabei wird das Theater nicht nur als ästhetischer, sondern als gesellschaftlich-politischer Verhandlungsraum betrachtet, der normative Kategorien infrage zu stellen vermag. Ziel des Forschungsprojekts ist es, anhand von Fallbeispielen zu untersuchen, ob und wie queer-feministische Inszenierungen herrschende Machtverhältnisse dekonstruieren und ein queer-feministisches Verständnis von Identität erzeugen können. Mit meinem Forschungsprojekt möchte ich einen Beitrag zur Verschränkung von queer-feministischer Theorie und Theaterwissenschaft leisten.

  • Mitglied der Gesellschaft für Theaterwissenschaft (gtw)
  • Teilnehmerin an der Graduate School Gender Studies des interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung der Universität Bern (IZFG)