Die Macht populärer mimetischer Figurennarrative über unsere Selbst- und Menschenbilder

Betreuung: Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer
Doktorandin: MA Barbara Sommer

Damit Figuren Gestalt annehmen, lebendig und erkennbar werden, finden komplexe Prozesse statt, in denen sich textliche Basis, schauspielerisch-inszenatorische Verkörperung und Zuschauer spezifische Rezeption ineinander verschränken. Mit dem Arbeitsbegriff der „mimetischen Figurennarrativen“ möchte ich nicht nur diese Prozesse untersuchen, sondern auch deren Deutungs- und Gestaltungsmacht auf unsere Selbst- und Menschenbilder erforschen.

Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist das Theater der Aufklärung, in dem zum ersten Mal systematisch Funktion, Wirkung und Technik des Schauspiels beschrieben und Begriffe wie Illusion und Identifikation maßgebend werden. Die Weiterentwicklung und Perfektionierung dieses damals entworfenen Ideals von „mimetischen Figurennarrativen“ kann man heute vor allem im Kinofilm und der TV-Serie verorten.

Forschungsgegenstand sind historisch dokumentierte und eigene Theatererfahrungen sowie ausgewählte populäre Film- und Serienbeispiele, welche die eigenen Entstehungs- und Rezeptionsprozesse von Figuren auf einer Metaebene reflektieren und damit bereits werkimmanent die Macht über unsere Selbst- und Menschenbilder zum Thema machen