Bedeutungstheorie des Tanzes. A Semantics of Dance. Nelson Goodman's and Susan Langer's Symbol Theory Applied to Dance. With Four Studies

Leitung: Prof. Dr. Christina Thurner
Forschungsassistenz / Doktorandin: lic.phil. Kristina Soldati

Das Promotionsprojekt untersucht eine Semantik des Tanzes in der symboltheoretischen Tradition von Susanne Langer und Nelson Goodman. Deren sehr kurz angerissene Behandlung des Tanzes soll ausgebaut werden. Es zeigt sich, dass in ihrer nichtlinguistisch geprägten Semiotik der (nichtdenotativen) Exemplifikation eine tragende Rolle zukommt. Im ersten philosophischen Teil der interdisziplinären Arbeit wird die Struktur von Kunstwerken als Symbol problematisiert. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt: Welche sind die relevanten Elemente der Struktur? (In der Begrifflichkeit Goodmans: welche sind die syntaktisch relevanten Eigenschaften des Symbolsystems, die für die syntaktische Fülle eines Kunstwerks verantwortlich sind?) Und zweitens: Wie verschieden können die Elemente in ontologischer Hinsicht sein? Das Verstehen der Bedeutung des Kunstwerks benötigt sowohl Kriterien zur Auswahl relevanter Elemente als auch die Kenntnis der möglichen Bandbreite der Elemente generell. Im zweiten Teil der Arbeit wird untersucht, inwieweit die neu entwickelte bewegungsanalytische Methode IVB (Inventarisierung von Bewegung) von Claudia Jeschke beim Erfassen solcher bedeutungsrelevanter Eigenschaften des Tanzes dient. Die dabei angewandten Kriterien und ihre evtl. Ausbaubarkeit zugunsten nicht-motorischer Eigenschaften des Tanzes soll untersucht werden.