Festspiel heute – Bedeutung und Praxis einer umstrittenen Theaterform

Leitung: Prof. Dr. Andreas Kotte
Forschungsassistent / Doktorand: MA Tobias Hoffmann

In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (Institute for the Performing Arts and Film) analysiert das ITW Bern in einer theaterwissenschaftlichen Flächenstudie die Tradierung des Festspiels im 20. und 21. Jahrhundert. Ziel ist es, die jüngere Festspielpraxis in der Schweiz an den nur bis 1987 reichenden wissenschaftlichen Diskurs zum Festspiel anzuschliessen.

Das historische Festspiel ist unter Theaterschaffenden umstritten. In der Forschung wurde im Umfeld der 700-Jahr-Feier der Schweiz sogar sein Ende als Theaterform konstatiert. Nichts desto trotz sind Festspiele anlässlich historischer Jubiläen beliebt, die Inszenierungen adaptieren Verfahren und Stilmittel des zeitgenössischen Theaters. Das interdisziplinäre, vom SNF geförderte Forschungsprojekt untersucht in engem Dialog zwischen Theorie und Festspielpraxis die Entwicklung des historischen Festspiels im 20. und 21. Jahrhundert in der deutschsprachigen Schweiz aus theaterwissenschaftlicher, soziologischer und geschichtswissenschaftlicher Perspektive. Im Zentrum steht dabei das Festspiel zu den 500-Jahr-Feierlichkeiten von AR-AI in Hundwil (Der Dreizehnte Ort, Regie: Liliana Heimberg) als Reflexion kultureller Identität sowie der Einfluss der nicht-professionellen Darstellenden im Probenprozess. Die Studie des ITW bildet den theaterhistoriografischen Rahmen des Projekts.

Publikation der Dissertation: Abschied von den Mythen. Das neuere politische Festspiel in der Deutschschweiz