DisAbility on Stage. Exploring the Physical in Performing Arts Practices

Betreuung: Prof. Dr. Andreas Kotte
Forschungsassitentin/Doktorandin: MA Sarah Marinucci

Im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Forschungsprojekts „DisAbility on Stage. Exploring the Physical in Performing Arts Practices“, eine Zusammenarbeit der Zürcher Hochschule der Künste (Institut for the Performing Arts and Film) mit dem Institut für Theaterwissenschaft in Bern, dem Institut für Europäische Ethnologie in Basel und der Accademia Teatro Dimitri in Verscio, ist eine Dissertation geplant, welche sich mit der Rezeption von Theater von und mit professionellen Darsteller*innen mit geistiger Behinderung auseinandersetzt. Der Ausgangspunkt der Forschungsfrage ist die beginnende öffentliche Wirksamkeit dieser Theaterpraxis durch die Produktion Disabled Theater, welche das Theater HORA in Zusammenarbeit mit dem französischen Choreografen Jérôme Bel in den Jahren 2011/2012 erarbeitet hat. Die Uraufführung markierte den Auftakt zu einer bis heute andauernden Welttournee, die sowohl in der Theater- als auch in der Tanzszene kontroverse Debatten auslöste. Aufgrund dieses Ereignisses setzten sich im deutschsprachigen Raum erstmals sowohl die Theater- und Tanzkritik, die professionelle Theater- und Tanzwelt als auch die Theater- und Tanzwissenschaft intensiv mit der Theater- und Tanzpraxis von und mit Darsteller*innen mit geistiger Behinderung auseinander.

In der Masterarbeit standen die Inszenierung Disabled Theater sowie ihre Rezeption im Fokus. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf der Analyse der Zusammenarbeit von Theater HORA und Jérôme Bel sowie dem damit in Zusammenhang stehenden Diskurs. Das Ziel dabei war, die kontrovers diskutierte Inszenierung Disabled Theater auf der diskursiven Ebene fassbar zu machen und folglich möglichst viele Stimmen und Kommentare zu bündeln. Dabei wurden sowohl die Produktions- als auch die Rezeptionsseite miteinbezogen, wobei der Schwerpunkt auf der Rezeption lag, deren Analyse als Basis für die nun am Anfang stehende Dissertation dient. Diese soll herauskristallisieren, wie sich die Art und Weise, wie über Theater von und mit professionellen Schauspielern mit geistiger Behinderung gesprochen oder geschrieben wird, aufgrund von Disabled Theater verändert hat.

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