Institut für Theaterwissenschaft

Team

M.A. Nadja Rothenburger

Doktorandin / Projektmitarbeiterin

E-Mail
nadja.rothenburger@unibe.ch
Büro
Büro 193, 1.Stock
Postadresse
Universität Bern
Institut für Theaterwissenschaft
Mittelstrasse 43
3012 Bern
Sprechstunde
Nach Vereinbarung
  • Mitgliedschaften: Gesellschaft für Theaterwissenschaft (GTW)
  • Gesellschaft für Tanzforschung (GTF)
  • Ernst-Reuter-Gesellschaft 

Forschungsschwerpunkte

  • Tanzgeschichtsschreibung 
  • Zeitgenössischer Tanz und Performance (Schweiz, Europa, USA) 
  • Autobiografieforschung 

Nadja Rothenburger studierte Tanz-, Theater- und Vergleichende Literaturwissenschaft (B.A.) an der Freien Universität Berlin. Darauf folgte ein Masterstudium der Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Tanzwissenschaft und World Literature an der Universität Bern. Seit 2018 ist sie Projektmitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, u. a. im SNF-geförderten Forschungsprojekt Offene Manipulation. Figurentheater als Movens spartenübergreifender Theater-, Tanz- und Musiktheaterforschung und bei der Forschungsplattform Auto-Bio-Grafie. Historiografische Perspektiven auf Selbstzeugnisse in den Künsten am Walter Benjamin Kolleg. Momentan forscht sie an ihrer Dissertation im Rahmen des SNF-Projektes Auto_Bio_Grafie als Performance. Ein tanzhistoriografisches Innovationsfeld.

Buchbeiträge 

Im Ausnahmezustand: Leben. Selbst- und Krisenerzählungen bei Gabriele Stötzer. In: Schürmer, Anna; Stauss, Sebastian; Vomberg, Elfi (Hg.): Krise – Skandal – Boykott: Konzertierte Ausnahmezustände. München 2021 (im Erscheinen). 

Sonstige relevante Publikationen 

Auto_Bio_Grafie – Selbst Leben schreiben/performen/verkörpern. Wissenschaftliches Poster für den Forschungstag der Philosophisch-historischen Fakultät, Universität Bern 2018. 

Rezension des Sammelbandes von Liepsch, Elisa; Warner, Julian; Pees, Matthias (Hg.): Allianzen. Kritische Praxis an weißen Institutionen. Bielefeld 2018. In: rezens.tfm, Nr. 2019/2. https://rezenstfm.univie.ac.at/index.php/tfm/article/download/873/2847/  

Sterben, aufstehen, weiterleben. Tabea Martins Tanzzyklus und die Wendung vom ,Letzten Tanz‘. In: Vögele, Jörg; Rittershaus, Luisa u.a. (Hg.): Dancing in the Dark – die dunkle Seite des Tanzens. Köln 2021 (im Erscheinen). 

Auto_Choreo_Grafie und Krisendiskurse (AT) 

In der Dissertation werden autobiografische Narrative von Bühnentanz-Choreografien der 1970er bis 1990er Jahre und deren Einbettung in sozio-temporale Krisendiskurse untersucht. In diesen fallen Autor_in, Protagonist_in und Erzähler_in oftmals ineinander, woraus sich unterschiedlich perspektivierte sowie teils widersprüchliche Lebenserzählungen ergeben. Das Autor-, Tänzer- bzw. Erzähler-Subjekt, das Künstler_innen sowie Publikum zu erfassen suchen, wird als ein instabiles inszeniert, da es sich einer abschliessenden Bestimmung entzieht. Aus der Performativität dieses ‚krisenhaften Subjekts‘ ergibt sich ein Spektrum von Fragen zu Subjektbildung und Autorschaft im künstlerischen Produktionsprozess. Autobiografische Bühnentanz-Choreografien – Auto_Choreo_Grafien, so der begriffliche Vorschlag der Dissertation – operieren dabei mit verschiedenen Mitteln wie Sprache, Bewegung, Algorithmen, räumlichen und visuellen Formaten. Der autobiografische Zugriff erfolgt durch Anleihen, Anspielungen und Zitate, sodass ein vielschichtiges Ineinanderwirken der Künste entsteht. Dies macht ein paralleles und ergänzendes Lesen von Auto_Choreo_Grafien erforderlich. Diesem Anspruch gemäss fusst das Erkenntnisinteresse der Dissertation auf drei Vorgehensweisen: 1. Autobiografische Narrative in Texten, Choreografien, Installationen, Filmen und Performances aus dem Bereich der zeitgenössischen Tanzkunst werden vergleichend auf ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten hin untersucht. 2. Dabei wird ein Fokus auf die jeweils favorisierten oder auch verworfenen Lebenserzählungen und ihr Verhältnis zur Subjektbildung gelegt. Und schliesslich wird 3. nach möglichen Verschränkungen zwischen einem brüchigen (Selbst-)Verständnis und einem kritischen Verhältnis zu den gesellschaftlichen Bedingungen gefragt, unter denen die jeweiligen Arbeiten entstanden. Daraus ergibt sich ein zweiter Fokus auf Krisenerzählungen bzw. Dislokation, die in der Analyse ebenso wie autobiografische Narrative als diskursive Zusammenhänge behandelt werden. 

 Auto_Bio_Grafie als Performance. Ein tanzhistoriografisches Innovationsfeld